I Waolani `Oe E Luana
… in Waolani können wir beide entspannen…heißt es in “he wehi aloha” des mit einem Grammy ausgezeichneten, hawaiischen Singer & Songwriter Kalani Pe`a.
Zusammen mit der engelsgleichen Stimme von Nani Lim Yap besingt er die landschaftliche Schönheit eines Tals, welches von Bergen umgeben ist, dessen Gipfel Kränze aus Nebel tragen.
Aber wo genau liegt denn dieser Ort mit Namen Waolani?
“Betrachte die Schönheit von Maunawili” appelliert der Refrain des Liedes und gibt uns damit den entscheidenden Hinweis, dass der Ort in der Nähe der Ko`olau Berge auf O`ahu liegen muss.
Betrachtet man die beiden Wortstämme, aus denen sich der Name zusammensetzt, erkennt man, dass es sich um einen dem Himmel, dem Göttlichen oder auch Personen hoher Abstammung zugeordneten Ort handeln muss ( – “lani”).
“Wao” bezeichnet generell eine Region, die sich im Landesinneren befindet, bewaldet, nicht stark abschüssig und meist unbewohnt ist.
Wao Lani steht so auch im Gegensatz zu Wao Kanaka, dem Gebiet im Landesinneren, in dem die Menschen leben, Landwirtschaft betreiben und Unterkünfte errichten. Das alltägliche Leben spielt sich dort ab,
Waolani jedoch ist ein dem Alltag entrückter Platz.
Mehrere Quellen des 19. Jahrhunderts (Kamakau, Westervelt u.a.) erwähnen den Namen noch in Bezug auf einen sagenumwobenen Heiau im oberen Nu`uanu Tal. Dieser Tempel wurde je nach Überlieferung entweder von den Menehune oder `E`epa, einer Art kleinwüchsigen hawaiischen Heinzelmännchen erbaut oder es war die erste Tempelstruktur auf der Inselkette überhaupt, erbaut von frühen polynesischen Siedlern.
Bisher archäologisch nicht erschlossen, sollen sich hier die steinernen Überreste des Kaheiki Heiau befinden, ein Name, der auch in der Legende um Keaomelemele auftaucht. An überhängenden Felsformationen in der Nähe sind Petroglyphen zu sehen, die Hunde zeigen.
Bei Kamakau wird außerdem ein Chant zitiert, der alle maßgeblichen Bestandteile eines hawaiischen Heiau aufzählt und diese in Waolani verortet, als eine Art Blaupause für alle später errichteten Heiau.
Ein Gebäude aus jüngerer Zeit, dass seit 1906 hier steht, ist der O`ahu Country Club mit seinem traumhaften Ausblick. Ein großer Teil des flachen Geländes wird als Golfplatz genutzt.
Ein beliebter Wanderweg führt unweit ins obere Maunawili Tal und endet an einem abgeschiedenen Wasserfall.
Hier spürt man vielleicht am ehesten, wovon Kalani Pe’a so schwärmt – ein Ort, fernab des Alltags, mit mystischer Aura, in dessen Gegenwart wir ein anderes Hier und Jetzt erleben dürfen.